FSV Grün-Weiß Ilsenburg landet zweiten Derby-Sieg in letzter Minute
Mit dem Blankenburger FV begrüßte die erste Mannschaft des FSV Grün-Weiß Ilsenburg am Samstag einen alten Bekannten im heimischen Eichholz. Die Begegnungen der letzten Jahre zwischen den beiden Teams waren in der Regel geprägt von packenden Zweikämpfen und knappen Ergebnissen. Nach sage und schreibe elf sieglosen Jahren auf heimischem Geläuf hatte sich die Mannschaft um das Trainerteam Chris Heimlich und Marko Fiedler viel vorgenommen, wollte den Bock endlich umstoßen und die drei Punkte in Ilsenburg behalten. Bei bestem Fußballwetter sahen rund zweihundert Zuschauer denn auch das erwartet spannende und kampfbetonte Spiel, mit dem besseren - glücklichen - Ende für die Gastgeber, nachdem es lange Zeit nach einer gerechten Punkteteilung aussah.
In der ersten Viertelstunde des Spiels tasteten sich die beiden Mannschaften zunächst ab und legten großen Wert auf die Sicherung des eigenen Tors. Dementsprechend spielte sich die Begegnung hauptsächlich im Mittelfeld mit vielen Zweikämpfen ab. Die Gäste hatten etwas mehr vom Spiel, konnten aus ihren wenigen Halb-Chancen jedoch kein Kapital schlagen. In der 19. Minute scheiterte auf der anderen Seite Lozinski mit einem Freistoß aus 20 Metern am guten Blankenburger Schlußmann. Eine Viertelstunde später war es erneut Lozinski, dessen Freistoß von der halblinken Seite das linke Lattenkreuz streifte. Bei den Gästen hatte Krause kurz vor der Halbzeit eine Möglichkeit, jedoch strich sein Schuß von Halblinks knapp am langen rechten Pfosten des ilsenburger Tores vorbei.
Kurz nach der Halbzeitpause machte es Lehmann auf blankenburger Seite etwas besser, als er mittig platziert seinen Schuss gegen den Pfosten setzte. In der Folge kam nur noch selten ein attraktiver Spielfluß zustande. Blankenburg gelang es kaum noch, gefährlich vor das Tor der Gastgeber zu kommen, geschweige denn, sich klare Chancen herauszuarbeiten. Auf Seiten der Gastgeber wurde viel mit langen Bällen auf Mittelstürmer Paranagua operiert. Diese fanden jedoch häufig ihr Ziel nicht, oder, falls doch, sahen ihn oft auf sich allein gestellt, und ohne Chance gegen die vielbeinige blankenburger Hintermannschaft. Das Fehlen der beiden ilsenburger Stürmer Ulicny und Rentz machte sich deutlich bemerkbar. Klar zeichnete sich ab – wem es gelingt, das erste Tor zu schießen, geht als Sieger vom Platz. Beide Torhüter wurden jedoch auch in der Folge nicht gefordert und brauchten nicht einzugreifen. Ab der 80sten Minute schienen bei den Gastgebern die Kräfte nachzulassen, und die Abwehr rückte bei eigenem Ballbesitz kaum noch unterstützend nach. Aber auch Blankenburg konnte nicht mehr zulegen. Als somit alle Zeichen auf eine insgesamt gerechte Punkteteilung hindeuteten, hatte Ilsenburg in der 90 Minute eine Eckballmöglichkeit. Nachdem Habel und Wipperling den Eckball kurz ausführten, flankte Habel auf das lange Ecke des Fünf-Meter-Raumes, wo Hentschel den Ball per Kopfball gegen die Laufrichtung des Torwarts in die lange Ecke wuchtete, zum ersehnten und viel umjubelten Führungstreffer. Blankenburg blieb nur noch die Nachspielzeit von vier Minuten um noch den Ausgleich zu erzielen. Diese vier Minuten spielte Ilsenburg jedoch auch mit Hilfe dreier Auswechslungen gut runter und verließ nach dem Abpfiff als glücklicher Sieger den Platz.
Trainer Chris Heimlich: „Wir freuen uns natürlich über den siebten Erfolg in Serie, zumal es uns gelungen ist, zum ersten Mal nach 11 Jahren zu Hause wieder gegen Blankenburg zu gewinnen. Wir haben den Kampf angenommen und dagegengehalten. Das Fehlen wichtiger Spieler hat sich leider in unserem Angriffsspiel bemerkbar gemacht. Es ist uns nicht gelungen, das Spiel in die Breite zu entwickeln und nur selten über außen Druck zu machen, so dass wir durch die Mitte und mit langen Bällen zu leicht ausrechenbar waren. Blankenburg war der erwartet gute und schwere Gegner. Insgesamt also ein typisches Derby-Spiel, bei dem eine gute Aktion entscheidend war. Wir freuen uns, den Fans ein spannendes Spiel bereitet zu haben, mit dem glücklicheren Ende für uns. Jetzt müssen wir den Blick wieder nach vorne richten auf das nächste schwere Spiel gegen den Tabellendritten Staßfurt.“